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Weiterbildungs-programm für das Pflegepersonal

Haitianische Ärztin bestreitet traditionelles Weiterbildungsprogramm

Im Bereich der Weiterbildung des Personals von Dispensaires arbeitet SSH seit Jahren mit dem Hôpital Albert Schweitzer (HAS) zusammen. Permanente Verbesserungen in der alltäglichen Praxis der lokalen Gesundheitsversorgung im Artibonitetal sind das Ziel. Nach Abstimmung der inhaltlichen Ausrichtung mit dem HAS rekrutiert SSH jeweils in Europa eine Ärztin oder ein Arzt mit entsprechender Qualifikation und finanziert ihren bzw. seinen Aufenthalt in Haiti, der in der Regel sechs Monate dauert. Die ersten drei Monate leben die Ärzte und Ärztinnen auf dem Campus des HAS und arbeiten im Spital. Sie machen sich dabei soweit wie möglich mit der haitianischen Kultur und Sprache sowie mit dem Gesundheitswesen und dem Spitalbetrieb vertraut. Die anschliessenden drei Monate besuchen sie die beiden Dispensaires von SSH in Plassac und Valheureux sowie die vier des HAS in Liancourt , Deschapelles, Bastien und Tienne und schulen das Personal in seiner angestammten Umgebung.


Dr. Raymonde St-Hilaire, Hausärztin

Im letzten Jahr bestritt mit Dr. Raymonde St-Hilaire erstmals eine haitianische Hausärztin das Fortbildungsprogramm. Als Haitianerin konnte sie die Einarbeitungsphase im HAS zeitlich zugunsten einer deutlich längeren Präsenz in den Dispensaires verkürzen. Zudem waren der intensive Unterricht und der Austausch mit dem einheimischen Personal direkt in Créole ein grosser Vorteil.

Dr. Raymonde St-Hilaire unterrichtete fast 70 Mitarbeitende. Sie gab Lektionen zur Beurteilung von Patienten mit Schmerzen allgemein und insbesondere mit Bauchschmerzen, zur Diagnose von Hautflecken und Wucherungen auf der Haut oder zur zweckmässigen Applikation von Medikamenten, vor allem von Antibiotika. Die Ärztin behandelte weiter Themen wie Bluthochdruck und mögliche Komplikationen sowie Zuckerkrankheit und Prävention damit verbundener Folgen. Der Weiterbildungsstoff umfasste weiter Herzinsuffizienz, akutes Asthma, Atemwegsinfektionen und Harnweg- sowie Genitalinfektionen.

Für das Weiterbildungsprogramm im kommenden Sommer konnte SSH die Gynäkologin Dr. Danièle Schwarz aus dem bündnerischen Fidaz gewinnen. SSH prüft zurzeit, das Programm in Zukunft alternierend durch Ärztinnen und Ärzte aus Europa und Haiti durchführen zu lassen.

medizinische Versorgung in einem der ärmsten Länder

Haiti gehört zu dem Fünftel aller Länder mit den niedrigsten Lebenserwartungen der Bevölkerung. Die Sterblichkeit von Neugeborenen, von Müttern bei Geburten und von Kindern ist hoch. Schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Hepatitis und AIDS, aber auch Malaria sowie Mangel- und Fehlernährung sind permanente gesundheitliche Bedrohungen.