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Haiti – ein Land im Corona-Blindflug

newsletter 69

Liebe Haiti-Freundinnen und -Freunde,

In Europa, in den USA – fast überall auf der Welt dominiert das dramatische Jahrhundertthema «Corona» die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Diskussionen.

Nicht so in Haiti. Der Regierung ist zwar zugute zu halten, dass sie die Bevölkerung immer wieder aufruft, die bekannten Vorsichtsregeln einzuhalten: Abstand halten, Schutzmasken tragen, Hände waschen. Aber restriktive Vorschriften dazu erlässt sie keine mehr. Sie weiss zu genau: Die Bevölkerung hält sich ohnehin nicht daran, sie vertraut der Regierung nicht. Entsprechend präsentiert sich der heutige Alltag in Haiti: Geöffnete Geschäfte und Märkte, vollgestopfte Sammeltaxis, kaum Masken, politische Massenkundgebungen.
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medizinische Versorgung in einem der ärmsten Länder

Haiti gehört zu dem Fünftel aller Länder mit den niedrigsten Lebenserwartungen der Bevölkerung. Die Sterblichkeit von Neugeborenen, von Müttern bei Geburten und von Kindern ist hoch. Schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Hepatitis und AIDS, aber auch Malaria sowie Mangel- und Fehlernährung sind permanente gesundheitliche Bedrohungen.