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News von Haiti

Jahresbericht 2016

Medizinische Grundversorgung  durch  unserer  Dispensaires

Plassac und Valheureux  weisen zusammen für 2016  rund 64’100 Konsultationen  aus (ohne Geburten). Das sind deutlich mehr  (36%)  als 2015 (gut 47’000). Für die starke Zunahme  der Nutzung der medizinischen Dienste unserer Dispensaires führt die verantwortliche  Leiterin, Dr. Kettia Désir,  zwei Hauptgründe  an. Zum einen gab es im Berichtsjahr eine Grippeepidemie, welche ihre Spitze im Juni/Juli erreichte. Zum anderen ist  das Leistungsangebot in Valheureux und Plassac qualitativ besser als bei anderen Gesundheitsversorgern in der Region von Petite Rivière und Verrettes, von denen einzelne 2016 ausgefallen sind. In den Zahlen eingeschlossen sind rund 11’000  Konsultationen in den Cliniques fixes von Calvaire und Mirault. Die Angebote in den Cliniques fixes sind die gleichen wie  in Valheureux und Plassac; ausgenommen sind die kleine Chirurgie und die Labor-Untersuchungen.

Rund 22‘000 zusätzliche Konsultationen  wickelten 2016  unsere  «Agents de santé» ausserhalb der Dispensaires «im Feld» ab. Ein Schwerpunkt ist die Kontrolle der Entwicklung von Kindern. Sie werden gemessen, gewogen, geimpft, entwurmt, mit Vitaminen versorgt und im Krankheitsfall in die Dispensaires geschickt. In der Maternité in Plassac wurden 2016 288 Kinder geboren (2015 waren es 254).

Finanzen

Die FSSH hat in der Schweiz keine Angestellten. Der Sachaufwand wird gezielt auf einem Minimum gehalten. 99,8% der eingegangenen Spendengelder fliessen zur Erfüllung des Stiftungszwecks in die Gesundheitsversorgung in Haiti. Die Mittel werden direkt auf das Konto einer Bank in Saint-Marc (nahe Deschapelles) überwiesen, auf das nur der Chef unserer Betriebsorganisation in Haiti sowie der Präsident und der Delegierte des Stiftungsrats Zugriff haben. 2016 gingen bei der FSSH insgesamt Spenden in der Höhe von 496 Tsd CHF ein. Damit konnten die laufenden Ausgaben nicht vollständig gedeckt werden.

Die wichtigsten Ausgabenposten in Haiti gliederten sich 2016 wie folgt (in Tsd CHF):

Löhne 300

Medikamente 156

Fortbildungsprogramm 10

Übriges (Transport, Gas/Wasser, Gebäudeunterhalt, Revisionsstelle, Büromaterial) 60

Total 526

Dank und Ausblick

Nur dank der Grosszügigkeit einer Vielzahl von grossen und kleinen Spenderinnen und Spendern in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ist unser Engagement in Haiti möglich. Wir sind uns bewusst, dass es alles andere als selbstverständlich ist, jährlich insgesamt rund 500‘000 CHF an Spendengeldern erhalten zu können, und dass ihr wertvoller Beitrag für viele Spenderinnen und Spender persönlicher Verzicht bedeutet. Die so gelebte Solidarität mit Menschen, die nicht auf der Sonnenseite unserer Welt leben, verdient grossen Respekt und Anerkennung.

Wir danken deshalb all unseren Spenderinnen und Spendern herzlich für ihre Grossherzigkeit, Treue und Loyalität. Wir danken auch all jenen bestens, die uns mit verschiedensten Aktionen unterstützen.

Wir können damit einen Beitrag zur minimalen Gesundheitsversorgung bedürftiger Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt leisten. Der krisen- und katastrophengeplagte Staat Haiti kann die medizinische Versorgung seiner Bürger nicht gewährleisten. Er wird dazu noch lange Jahre auf Hilfe von aussen angewiesen sein. Wenn wir ausfallen müssten, würde nicht der korrupte Staat leiden, sondern eine Vielzahl seiner mittellosen Bürger. Unnötige Todesfälle, Behinderungen und bleibenden Krankheiten in ansehnlicher Zahl wären die Folge. Ob eine andere Hilfsorganisation in die Lücke springen würde, bleibt mehr als fraglich.

Unsere grösste Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die Finanzierung für unser Engagement sicherzustellen. Der zunehmende Wettbewerb um Spenden- und Stiftungsgelder erschwert diese Aufgabe zusätzlich. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass möglichst jeder eingehende Spendenfranken in Haiti wirken muss – vor allem in Form von Medikamenten und Löhnen für das Personal in unseren Ambulatorien. In der Schweiz arbeiten alle Mitwirkenden ehrenamtlich. Für professionelles Fundraising oder Werbung werden bisher keine Spendengelder eingesetzt. Als kleine Organisation arbeiten wir intensiv daran, diese Grundsätze weiterhin aufrecht erhalten zu können und hoffen, dass es uns gelingen möge.

Mit Stolz können wir auch für das Berichtsjahr 2016 feststellen, dass 99,8% aller bei der FSSH eingegangenen Spendengelder unmittelbar in Haiti für die vorgesehenen Zwecke eingesetzt worden sind.

Ein ganz grosser Dank gilt dem Verein Partnerschaft Kinderspitäler Biel-Haiti, der uns nicht nur gegründet hat, sondern uns auch tatkräftig unterstützt mit viel selbstloser Arbeit und zahlreichen Aktionen, um Mittel für unsere Stiftung einzuwerben und auf unseren Spendenbedarf hinzuweisen.

medizinische Versorgung in einem der ärmsten Länder

Haiti gehört zu dem Fünftel aller Länder mit den niedrigsten Lebenserwartungen der Bevölkerung. Die Sterblichkeit von Neugeborenen, von Müttern bei Geburten und von Kindern ist hoch. Schwere Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Cholera, Hepatitis und AIDS, aber auch Malaria sowie Mangel- und Fehlernährung sind permanente gesundheitliche Bedrohungen.